Beweis? Beweismittel? Ach, egal!

Gestern, 28.01.09 Abend, ein skurriles Interview in der ZiB 2-Nachrichtensendung. Zu Gast ist der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Herbert Anderl. Die Polizei hat an diesem Tag in der Früh 8 Personen festgenommen, die mit der Ermordung des regimekritischen Tschetschenen zu tun haben könnten. Zu Beginn bedankt sich Anderl überschwenglichst bei der Polizei, die diese acht Menschen festgenommen hat. Während des gesamten Interviews erfahren wir allerdings nichts über die Herkunft dieser Personen, ob das also irgendwelche Kleinkriminelle sind, russische Agenten oder gar nur tschetschenische Jugendliche.

Dann wird’s besonders skurril.

Frage: „Haben Sie dabei auch Beweise gefunden?“

Antwort (grinst über das ganze Gesicht): „Ja, wir haben dabei natürlich auch Beweise gefunden!“

„Und welche Beweise sind das?“

„Diverse Dokumente und auch einige Computer.“

„Und da drin finden sich also Hinweise, wer hinter der Ermordung stecken könnte?“

„Nein, also Beweismittel sind das, wir müssen sie erst auswerten.“

Hä? Vielleicht kann einmal jemand dem obersten Sicherheitsdirektor erklären, was ein Beweis ist. Oder der Unterschied zwischen einem Beweis und einem Computer.

Und jetzt wende ich mich wieder der Arbeit mit dem Beweis zu.

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