In meinem Freundeskreis wissen es viele: ich gehe seit einiger Zeit wieder gerne Tango Tanzen. Nach einem Start im Jahr 2000, einem Zweitstart im Jahr 2011, und dem Drittstart im Vorjahr 2012 bin ich seither drangeblieben (Aktuelles Jahr: 2022).
Faszinierend an dem Tanz sind mehrere Eigenschaften:
- Es wird durchgehend improvisiert
- Der Mann führt (im traditionellen Tango), und die Frau lässt sich führen
- am Beginn steht die (liebevolle) Umarmung (El Abrazo)
Und der Tango Argentino hat enorme Herausforderungen an die Anfänger/-innen. Zuerst einmal muss das Prinzip des Führens verstanden werden. Der Job des Leaders ist es, einen Raum zu finden, der gerade frei ist (wo also keine anderen Pärchen ihre Figuren machen), Figuren vorzugeben, die der Musik und dem Können des Followers angepasst sind, und schließlich den Follower beim Tanzen gut aussehen zu lassen. Ja, den Follower gut aussehen zu lassen, nicht sich selbst.
Der Job des Followers ist es, nach Möglichkeit immer vor dem Leader zu sein, als ob eine unsichtbare, ziemlich starre Verbindung zwischen den beiden Brustkörpern wäre. Und sich führen zu lassen, also zu erkennen, was gerade gemeinsam gemacht wird. Ohne dabei zur willenlosen Puppe zu werden, es ist immer noch ein gemeinsamer Tanz.
Viele Frauen haben genau damit am Beginn ihrer Tango-Laufbahn Probleme. „Daheim bestimme ich, und hier soll ich mich dem Mann ausliefern?“ Und das zweite Problem ist die Umarmung eines völlig fremden Menschen. In der Umarmung zu verharren, und auf die Dauer einer Tanda (3 bis 4 Tango-Stücke hintereinander) ein Paar zu bilden. Und dabei zu entdecken, wie angenehm das sein kann.
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In Wien lässt sich schon seit Jahren absolut jeder Abend auf einer Milonga verbringen, oder an einem Kurs teilnehmen. Der Tangokalender http://www.tango-vienna.com/ listet penibel alle Tangoveranstaltungen in Wien und Umgebung auf. Ich selbst gehe gerne zu Isi’s Tango Cafe an Sonntagen, Nicolas Bertucci in die Bäckerstraße (an Samstagen), in die Tangobar (an Donnerstagen), und in die Galeria Ideal (an Freitagen).
Nachdem ich meine alte Tangoschule aufgrund von unüberbrückbaren Divergenzen (Themen Corona, Flüchtlinge, etc.) verlassen haben, bin ich jetzt bei Jorge Talquenca untergekommen und fühle mich dort sehr wohl.
Update 2023
Ich gestalkte auch den Tango Argentino Podcast Cabeceo und betreibe einen Onlineshop mit Merchandise Artikeln dazu.
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