Nach der öffentlichen Zurschaustellung meiner völligen Ahnungslosigkeit nun der weitere Bericht, wie’s mir mit prosaldo.net, dem Online-System zu Fakturierung und Buchhaltung, geht.
Ich habe mich vor einigen Monaten mit meiner Steuerberaterin (Mag. Sabine Koinig) zusammengesetzt, und in einem etwa zweistündigen, schmerzhaften Crash-Kurs wurde ich von ihr zum Buchhalter ausgebildet.
Wenn Sie fertig sind mit dem Lachen, wischen Sie sich bitte die Tränen aus den Augen und lesen weiter.
Natürlich nicht ganz, sondern soweit, dass ich in der Lage war, Buchhaltungszeilen eigenständig in das Programm einzutragen.
Schon vorher hatte ich bereits Kunden als Datensätze angelegt, und erstelle seither Rechnungen nur mehr mit prosaldo.net. Das hat den Vorteil, dass eingegangene Rechnungen später blitzartig verbucht werden können, denn diese Rechnungen existieren bis dahin als sogenannte Offene Posten. Und ein solcher offener Posten wird beim Buchen einfach aus der Faktura übernommen, das Eingangsdatum eingetragen und auf „Buchen“ geklickt. Fertig.
Die Praxis mit prosaldo.net
Grundsätzlich habe ich mir nun auch eine andere Art des Buchens als bisher mit Excel angewöhnt. Jede Zeile meines Geschäftskontos landet im Buchhaltungssystem, auch wenn es ein Privateingang oder eine Privatentnahme war. Dadurch kann ich jetzt erstmals sichergehen, dass die Buchhaltung zumindest bezüglich Kontosaldo korrekt ist, ohne stundenlang auf Fehlersuche gehen zu müssen.
Inhaltliche Fehler passieren mir noch – aber immer seltener – bei der Zuordnung von Buchungszeilen zum richtigen Buchhaltungskonto oder dem richtigen Steuercode. Daher schätze ich das in prosaldo.net angebotene übersichtliche „Journal Umsatzsteuer“, mit dem solche Fehler sehr schnell gefunden werden.
Fazit
Mein Fazit nach 8 Monaten Arbeit mit prosaldo.net:
- Die Fakturierung mit dem Dienst kann man sich selbst beibringen, das Erstellen von Rechnungen und das Anlegen von Kunden ist sehr einfach. Ich bin mir sicher, dass ich heute Rechnungen schneller erstelle, als früher mit Word oder Excel.
- Zur eigenständigen Buchhaltung braucht es aber schon einigermaßen Interesse und etwas Vorwissen. Ich empfehle sich mit einer echten Buchhalterin zusammenzusetzen, und die ersten, unterschiedlichen Buchungen gemeinsam zu machen.
prosaldo.net bietet viele Buchungsbeispiele zum Nachschauen an, aber irgendwie braucht man dann doch etwas, wofür es (noch?) kein Beispiel gibt: Wareneinkauf USA, Reisekostenabrechnung Inland/Ausland, eigene Verrechnung an EU-Kunden.
Wenn man aber, wie bei den vielen Verbuchungen einfacher Alltagsrechnungen, nicht mehr nachdenken muss und vor allem die frei anlegbaren Buchungsschablonen nutzt, dann läßt sich auch die Buchhaltung enorm schnell erledigen, weitaus schneller als früher mit Excel. Und die Zahlen werden am Jahresende korrekt sein, ohne dass man sich mit langwieriger Fehlersuche quälen muss.
Den Jahresabschluss werde ich nach wie vor nicht selbst machen, sondern meiner Steuerberaterin überantworten. Da können dann noch eventuelle Korrekturen vorgenommen werden. Aber grundsätzlich kann ich Einzelunternehmern die Nutzung von prosaldo.net empfehlen, wenn die Buchhaltung selbst gemacht werden soll. Es spart die Kosten externer Buchhaltung, und man bleibt immer nahe an den eigenen Zahlen dran. Das sollte der eigene Zeit- und Lernaufwand wert sein.
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