Prosaldo Money 2012 Test – 1/2

Es gab einmal Zeiten, da musste man doch tatsächlich für jede einzelne Überweisung in eine Bankzweigstelle pilgern. Die Kunden der Bank Austria erleben das auch heute noch (das war jetzt Ironie!). Umso größer war die Freude über Programme wie Microsoft Money, mit denen endlich Kontoauszüge auch von daheim aus erstellt werden konnten, Überweisungen getätigt und noch viel mehr. Manche Selbstständige hatten Microsoft Money sogar für die Buchhaltung genutzt. Doch dann begannen die Banken ein brauchbares Online Banking anzubieten. Und schließlich stellte Microsoft schon im Jahr 2000 die Weiterentwicklung der deutschen Ausgabe des Programms „Money“ ein, sehr zum Unmut vieler Nutzer. Besonders schlimm für viele aus der eingeschworenen Fangemeinde: die Banken drehen nun auch die Schnittstelle ab, die für Money2000 noch zur Verfügung stand. Damit heisst es aber endgültig Abschied von Money2000 zu nehmen.

Obwohl heutzutage also Online-Banking schon sehr brauchbar ist, rufen immer noch viele nach einem Desktop-Programm zur Verwaltung der Girokonten am Computer. Ich habe mir Prosaldo Money 2012, das den Nutzern von Microsoft Money (wie ich auch einmal war) derzeit ans Herz gelegt wird, angesehen. Gleich vorab: Prosaldo Money hat nicht den Funktionsumfang vom MS Money, aber das behauptet der Hersteller auch nicht. Es soll ein umfassendes Bild der eigenen Finanzen liefern, aber kein Buchhaltungsprogramm sein.

Installation

Viel kann ich über die Installation von Prosaldo Money nicht schreiben. Die ging so schnell vor sich, dass ich nicht einmal einen Screenshot gemacht habe. Irgendwelche Microsoft Programm-Bibliotheken wurden am Computer nachinstalliert, und das war es auch schon. Also dann zum Programm selbst.

Einrichtung Prosaldo Money 2012

Ich bin Kunde bei der easybank, die ein – wie ich finde – wirklich gelungenes Online Banking anbietet. Also gehe ich daran, eines meiner Konten bei der easybank in Prosaldo money zu verwalten, und mir anzusehen, welche Vorteile die Software gegenüber dem Online Banking bringt.

Die Eintragung der Stammdaten erfolgt zu Beginn, danach geht man daran, eine Verbindung zur eigenen Bank herzustellen. Meines Wissens nach betrifft das die Kunden von Bawag, easybank und Sparda, die Kontoinhaber bei anderen Banken können ihre Kontobewegungen per CSV-Datei importieren.

Prosaldo Money Erstsynchronisation
Prosaldo Money Erstsynchronisation

Da mein Konto schon wesentlich älter als 3 Monate ist, fragt mich Prosaldo money nach einem jüngeren Stichtag, ab dem die Umsätze abgerufen werden sollen. Ich wähle den Jahresbeginn, allerdings zeigt die Software aber dann doch Buchungen an, die schon mehr als 16 Monate alt sind. Es beginnt nun das Übertragen von Daten (Dateiimport), das nach etwa einer Minute auch schon wieder beendet ist. Alternativ kann der Import von Daten auch über eine CSV-Datei erfolgen. Das habe ich zusätzlich getestet, darauf gab es alle Kontobewegungen doppelt. Erfreulicherweise kann ein vollständiger Import auch wieder rückgängig gemacht werden.

Einen Überblick über die Kontobewegungen finde ich nun unter „Programm einrichten“ / „Kontenverwaltung“ / „Bewegungen“.

Kontobewegungen
Kontobewegungen

Soweit so gut, aber der Vorteil der Software soll ja in Auswertungen liegen, die das Online Banking (noch) nicht anbietet. Die Einnahmen und Ausgaben sollen sortiert und übersichtlich angeordnet werden. Dazu braucht es Kategorien, die angelegt werden müssen.

Kategorien

Im nächsten Schritt lege ich ein paar Kategorien an, wie als Ausgabe „Wohnung“ (mit Unterkategorien „Strom“, „Gas“, „GIS“), „Versicherung“, Bargeld und ähnliches, als Einnahme „Gehalt“.

Kategorien
Kategorien

Musterkategorien gibt es keine, die Kategorien müssen selbst erdacht und angelegt werden. Hier würde ich mir eine umfangreiche Liste an üblichen Verdächtigen wünschen.

Erfreulicherweise können auch Ober- und Unterkategorien angelegt werden. Dabei kann auch zu jeder Kategorie – interessant für Selbständige – ein betrieblicher Anteil in % angeführt werden.

Um den erfassten (gebuchten) Kontobewegungen die Kategorien zuordnen zu können, wählt man unter „Kontobewegungen“ / „Kontobewegung erstellen“ das entsprechende Konto, sucht in der Suchmaske etwa nach einem bestimmten Zeitraum, und kann in der Liste der Kontobewegungen die Informationen vervollständigen. Dabei lassen sich etwa aus Beträgen und/oder aus Bezeichnungen im Verwendungszweck auch gleich Regeln erstellen, damit in Zukunft die Zuordnung nicht mehr manuell erfolgen muss.

Kategorien zuordnen
Kategorien zuordnen

In einem kommenden Artikel stelle ich Berichte vor, die Prosaldo Money liefern kann und sonstige Features.

Kommentare

2 Antworten zu „Prosaldo Money 2012 Test – 1/2“

  1. Günther Engelmayer

    Habe mich mit Prosaldo Money mehrere Monate herumgeschlagen – absolut kein Vergleich mit MS Money, das ich seit fast 20 Jahren mit größter Zufriedenheit verwende und das nach wie vor „state of art“ ist. Prosaldo Money kann mit MS mony nicht verglichen werden. Prosaldo Money ist ein Minimalprogramm, das vielleicht für ein Konto mit wenigen Buchungen pro Monat und einigen wenige Kategorien gerade noch geeignet erscheinen mag. Aber für mehr als 10 Konten und mehr als 1000 Buchungen pro Jahr ist Prosaldo Money völlig ungeeignet. Gar n icht zu reden von den völlig ungenügenden und nicht individuell formatierbaren Auswertungen im Prosaldo Money.
    Verstehe nicht, warum die BAWAG die OFX-Schnittstelle für das bewährte und immer noch aktuelle MS Money heuer einstellen wird und damit potente Kunden verärgern und letztlich vertreiben will.

    1. Josef Beppo

      Mit dem Microsoft Money verliert die Easy Bank ihren einzigen Wettbewerbsvorteil, der bisher das schlechte Kundenservice und die schlechte Qualität (z.B. Überweisungen in die USA) ausgeglichen hat.
      Die offene Frage ist, ob es eine Alternative gibt, d.h. ob irgendeine Bank eine Schnittstelle zu einem guten Offline Produkt anbietet. Gnu Cash scheint auch keine Schnittstellen zu haben und ist eher kompliziert. Wenn irgendwer Ideen hätte. wäre ich sehr dankbar.

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