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  • Bravo, Uschi!

    ÖVP-Bashing könnte grundsätzlich täglich gemacht werden (wie auch SPÖ-Bashing), aber es gibt auch Ausnahmen. Der Brief von Aussenministerin Ursula Plassnik an Hans Dichand ist so eine. „Unbeeindruckt, Ursula Plassnik“, so endet der Brief an Dichand. Rote Spitzenpolitiker würden dagegen in diesen Tagen dem Krone-Chef am liebsten dessen Körperöffnungen persönlich auswischen.

    Und prompt beginnen die Hunde, die Hans Dichand so gerne streichelt, zu kläffen. Wolf Martin sondert Schmähtiraden gegen Plassnik ab, die zeigen, dass Plassnik auf dem richtigen Weg sind.

    Für meine Stimme reicht Plassnik’s Aktion zwar nicht, aber trotzdem: Respekt!

  • Platter’s Antrittsrede

    Der Ex-Innenminister stellt sich hin und sagt sinngemäß: „In Tirol sollen’s Familien guthaben, Tirol ist ein Familienland. Und jedem eine zweite, und wenn’s sein muß, auch eine dritte Chance.“

    Potzblitz, das halte ich für erstaunlich. Oder ist das ein anderer ÖVP-Platter als der frühere Innenminister? Denn als Innenminister waren Platter die Familien relativ egal (wenn’s denn keine Österreicher waren), und für Arigona Zogaj gibt’s ganz grundsätzlich keine Chance. Auch die neue „Innenmitzi“ wird den knallharten Weg gegen kleine Mädchen weiterhin beschreiten.

    So ist das mit den christlichen Politikern. Human bis zum Abwinken.

    Ich glaube, ich muß schon wieder speiben ….

  • Lieber Herr Bundeskanzler,

    irgendwie bewundernswert zu sehen, wie Sie seit Jahren die Linien klar vorgeben, sich nicht beirren lassen von diversen Stimmen aus dem Bereich des Qualitätsjournlismus und der politischen Kommentatoren. Und das noch dazu völlig unbeeinflußt von irgendwelchen Wahlausgängen.

    Aber auf der anderen seiten wollen die Österreicher keine italienischen Verhältnisse. Darum geben Sie doch bitte die Eigentümerschaft an der Kronenzeitung zurück, Herr Dichand, und konzentrieren Sie sich voll auf die Regierungstätigkeit. Ihre Schattenpolitiker am Ballhausplatz und in den Ministerien werden es Ihnen zu danken wissen.

  • Kleine schwarze Welt

    Die SPÖ beschließt eine Funktionstrennung zwischen Bundeskanzler (Gusenbauer) und Parteivorsitzendem (Faymann). Ob das sinnvoll ist oder nicht, soll dahingestellt bleiben. Die ÖVP fühlt sich jedenfalls mit zwei Ansprechpartnern völlig überfordert.

    „Wen soll man denn anrufen“, fragen sich die schwarzen Spitzenfunktionäre und blicken angstvoll auf den Telefonapparat.

    In Tirol scheinen allerdings andere Gesetze zu gelten. Denn dort findet die ÖVP nichts daran, den roten Koalitionspartner mit einem Landeshauptmann (Platter) zu konfrontieren, der nicht gleichzeitig auch der Landesparteivorsitzende (van Staa) ist.

    Ob die Tiroler SPÖ angesichts zweier Telefonnummern in Panik verfällt und unter einem Entscheidungstrauma leidet, ist derzeit noch nicht bekannt.

  • Österreich bei Euro 2008

    Erstmal Gratulation ans Team. Ich weiß, dass Ihr viel gegeben habt, und es wird noch besser werden. Mit Euch ist bei der WM 2010 zu rechnen!

    Und Gratulation an den Teamchef, Josef Hickersberger. In der Zeit der Ãœbernahme des Teams bis zur Euro 2008 ist enorm viel weitergegangen. Gut, dass Sie noch weiterarbeiten.

  • Krone-Fahnen auf Strassenbahnen

    Derzeit fahren ja schon ca. 20% der Autos beflaggt durch Wien. Beflaggt mit Österreich-Fahnen, oder zunehmend (endlich) auch mit Fahnen anderer Länder. Nur die Wiener Linien fallen aus dem Rahmen.

    Nicht nur, dass sie zu 100% mit Österreich Fahnen beflaggt sind, es sind noch dazu die Fahnen-Ausgaben der Kronen Zeitung. Also auch mit dem Krone-Logo oben drauf.

    Ich frage mich: ist das noch zulässige Werbung? Wieviel Kohle gibt’s dafür für die Wiener Linien? Wird deswegen meine Jahresnetzkarte günstiger?

    Oder ist das wieder so eine Wiener Schweinerei, bei der solche Dinge einfach gemacht werden, weil ernsthaft ja eh niemand was dagegen tun kann? Und Suderanten wie ich – die sollen doch bitte sch…..n gehen.

  • Ich bin ein Dillo

    Es gibt ein paar Varianten um der Öffentlichkeit bekanntzugeben, dass man ein gesichert echter Dillo ist:

    • Österreichfahne schon Tage vor der EURO 2008 ans Auto heften
    • Zeug von Dolce & Gabbana tragen
    • Sich über Klimawandel aufregen, aber schon 100 Meter mit dem Auto fahren
    • Einen Porsche Cayenne fahren
    • Ãœberhaupt einen SUV fahren
    • Kurz vor dem Betreten der Tram noch einen vollen Lungenzug nehmen, und dann in den Waggon ausblasen

    Für’s Erste ….

  • „Ihm wird’s immer besser gehen“

    Und so schreibt der Chefredakteur heute in „Heute“ über die zu erwartende Zukunft von Josef F. aus Amstetten, der seine Tochter 24 Jahre lang in einem Kellerverlies eingesperrt hatte, sie laufend vergewaltigte, und mit ihr dabei 7 Kinder gezeugt hat:

    […] Selbst von der engsten Einzelzelle in Stein aus könnte er den Himmel sehen. Telefonate und Besuche wären natürlich erlaubt. […]
    Könnte es sein, dass unsere humanistische Gesellschaft mit Tatverdächtigen à la F. etwas überfordert ist?

    Zur Erklärung für die Langsamen: Unsere „humanistische Gesellschaft“ hat das „Auge um Auge, Zahn um Zahn“-Prinzip schon seit langem hinter sich gebracht. Gut so. Und falls Sie, Herr Schmitt, das Thema Todesstrafe wieder ins Gespräch bringen wollen – nein, das wird’s wohl in Österreich hoffentlich nie wieder geben. So aufgeklärt sind die Österreicher. Trotz werktäglichen „Heute“-Lesens.

    Bitte schreiben Sie ab jetzt nicht mehr über die Todesstrafe in den USA, wenn Ihnen plötzlich die österreichische Rechtsprechung und der Haftvollzug zu „human“ sind. Das Recht auf scheinheiliges Gesudere haben Sie sich gerade genommen.

    Und hoffen Sie, dass F.’s Verteidiger nicht zu Schaden kommt, nachdem Sie seine Arbeit als Strafverteidiger schlicht als Versuch verunglimpft haben, Herrn F. mit allen Mitteln von allen Strafen freizubekommen. Denn dass so eine Schreibe ein paar Verrückte auf den Plan ruft, die dem Verteidiger Drohungen zusenden, weil sie nicht kapieren, was die Funktion von Verteidigern in der Strafprozeßordnung ist, das war ja klar.

    Weil ich gerade in Fahrt bin: bitte lassen Sie endlich auch Ihre geliebte Natascha K. in Ruhe. Das Match „Medienverlag versus 18-jähriges Mädchen“ wird wohl mit ungleichen Waffen geführt. Nicht nur juristisch. Denn Natascha K. hat nicht die Möglichkeit tägliche Hetzbriefe gegen „Heute“ zu veröffentlichen.

    Fazit: Liebe Frau Dichand, Ihre Zeitung ist zum Speiben. Und Ihr Chefredakteur … ja, ihr Chefredakteur, der darf derzeit immer noch den Himmel sehen. Telefonate und Besuche sind ihm auch erlaubt …. ob man das nicht vielleicht ändern ….?

  • Raucherschutz

    Die österreichische Tabak- und Gastronomieministerin konnte wieder einen vollen Erfolg verbuchen. Die Regierung hat sich darauf geeinigt, dass in Lokalen und Restaurants Rauchverbot herrscht, ausgenommen:

    • das Lokal ist kleiner als 50 Quadratmeter und will Nichtraucherlokal sein,
    • das Lokal ist zwischen 50 und 80 Quadratmeter groß, und eine räumliche Trennung von Racher- und Nichtraucherzone ist darin möglich,
    • das Lokal ist größer als 80 Quadratmeter, es muss daher eine räumliche Trennung haben,
    • an Werk-, Sonn- und Feiertagen (stimmt nicht, aber man sucht sowas schon im Gesetzestext).

    Kurz gesagt, es wird sich nichts ändern, die Regierung spricht daher auch stolz von einer „österreichischen Lösung“. Übersetzung: Kniefall vor starken Lobbies, schlechte Nachrichten für Raucher soll später einmal die EU überbringen.

    Wenn eine Gruppe von Personen weggeht und darunter befinden sich Raucher, werden die Nichtraucher wohl oder übel auch im Raucherbereich sitzen. Kellner werden weiterhin auch in den Raucherzonen servieren, ob sie nun selbst Raucher sind oder nicht.

    Unlängst bin ich mit heftigen Nierenschmerzen mit dem Taxi ins Spital gefahren. Es ging mir schon schlecht genug, der kalte Zigarettengestank im Auto hat mir den Rest gegeben. Käsebleich bin ich in die Ambulanz gewankt, auch mein Kreislauf war am Boden. Wieso gibt es immer noch die gesetzliche Möglichkeit, in Taxis zu rauchen?

    Uund vor kurzem habe ich in einer Trafik eine Zeitung gekauft. Die Trafik war etwa 16 Quadratmeter groß, darin standen zwei Kunden, die etwa alle zwei Sekunden an der Zigarette gesaugt haben. Wieso ist in Geschäften das Rauchen immer noch erlaubt? Weil dort die Drogen ja auch verkauft werden? In Trafiken gibt es aber auch andere Dinge, die Nichtraucher kaufen wollen, warum muß man sich da durch eine Rauch- und Gestankwolke durchkämpfen?

    Es wäre schön, würde es in Österreich wieder einmal ein Gesundheitsministerium geben.

    Man darf ja noch träumen…